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5. Juli 2018

Unister? Wieder da! Nur anders

Zwei Jahre nach der Insolvenz des Reise-Riesen arbeiten die meisten Unternehmen in Leipzig weiter – unter neuen Eigentümern.

Am 14. Juli 2016 stürzt Thomas Wagner, Gründer und Chef des schillernden Leipziger Reisevermittlers Unister, mit einem Kleinflugzeug in Slowenien ab. Nur wenige Tage nach dem Unglück bricht sein angeschlagenes Internet-Imperium mit Webseiten wie fluege.de, ab-in-den-urlaub.de und kurz-mal-weg.de zusammen – die Verbindlichkeiten sind zu groß, das Geflecht unüberschaubar. Insolvenzverwalter Lucas Flöther müht sich fortan, zu retten, was zu retten ist. Mit Erfolg. Im November 2017 meldet sein Unternehmen: Alle operativen Gesellschaften des zerschlagenen Konzerns konnten an neue Investoren verkauft werden.[...]

Neuer Chef der „Invia Group Deutschland“ ist zugleich ein früherer Unister-Manager, der gebürtige Österreicher Boris Raoul. Ohnehin wurden bei der Übernahme alle verbliebenen 540 Arbeitsplätze erhalten – und sogar ausgebaut. „Unsere Mitarbeiterzahl ist gestiegen und liegt jetzt bei etwa 600“, sagt Pressereferentin Tina Kämpf. „Leipzig als weitaus größter Standort ist Ausgangspunkt für weiteres Wachstum.“ In Leipzig wie in Dresdenweiter zur Lokalausgabe Dresden, Chemnitz, Magdeburg, Jena und Berlin gehe es eher darum, den Personalbedarf zu decken und neue Mitarbeiter zu rekrutieren. „Wir suchen Projektmanager, Fachkräfte für IT und Marketing und Kundenberater“, so Kämpf. Die Büroflächen würden bereits erweitert und modernisiert, ebenso wie das Online-Angebot.[...]

Ein Leipziger Unternehmen übernahm indes das Portal preisvergleich.de: Die GET AG, ein Informationsdienstleister für die Energiewirtschaft, der tagesaktuelle Marktrecherchen und Tarifdatenbanken betreibt. Das heutige 80-Mann-Unternehmen übernahm im Januar 2017 alle 13 Mitarbeiter und baut preisvergleich.de seither kontinuierlich aus. „Der Kauf war mit einem erheblichen Risiko behaftet“, erzählt GET-Vorstand Christian Backmann. „Aber wir kannten das Portal und seine Mitarbeiter und haben ihnen vertraut.“ Mittlerweile seien eine Handvoll weiterer Kollegen angestellt worden. „Wir haben die Tochtergesellschaft technisch und wirtschaftlich konsolidiert“, sagt Backmann. „Sie entwickelt sich inzwischen solide.“[...]