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12. Juli 2011

Rettungsanker im Regulierungsstrom

Die Umsetzung der Wechselprozesse im Messwesen (WiM) hält aktuell den Markt in Atem. Dabei handelt es sich jedoch nur um die Spitze des Eisbergs. Vielfach hechten die Marktteilnehmer gleichzeitig noch bereits verstrichen Fristen hinterher. So sind beispielsweise weder die Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung Elektrizität (GPKE) noch die Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel Gas (GeLi Gas) von allen Marktteilnehmern vollumfänglich umgesetzt. Der Erfolg bei der Implementierung weiterer Prozesse ist daher klar in Gefahr.

Die Liberalisierung des Messstellenbetriebs und der Messdienstleistung, die eigentlich mehr Wettbewerb schaffen und den Wechsel der Anschlussnutzer zu einem neuen Dienstleister ermöglichen beziehungsweise erleichtern sollte, bewirkt im Moment genau das Gegenteil: Sie lähmt den Markt, da viele Versorgungsunternehmen im Vorgabenkreislauf den Halt verlieren. Es müssen immer mehr Marktfunktionen abgedeckt und ganz neue Vertrags- und Kommunikationsbeziehungen beachtet werden. Der Anstieg der Anzahl von Lieferantenwechseln geht einher mit erhöhten Anforderungen an das Bilanzkreismanagement, beispielsweise durch Einbeziehung von EEG-Einspeisern.

Die Kette der Handlungstreiber lässt sich beliebig fortsetzen, eine Verschnaufpause ist nicht in Sicht. Vielmehr ist vor dem Hintergrund der hochkomplexen Prozesse stattdessen davon auszugehen, dass für die Akteure der Energiewirtschaft die Grenzen der Machbarkeit überschritten werden. Eine fristgerechte WiM-Implementierung aus eigener Kraft ist in den meisten Fällen eher unwahrscheinlich.

Der Druck wächst
Denn die neuen Vorgaben führen zu weiteren IT- und Prozessanpassungen, die hohe Kosten verursachen. Darüber hinaus wird gerade für kleinere Unternehmen vor allem die Bereitstellung personeller Kapazitäten zum Problem. Aufgrund der Änderungen der Datenformate ist eine vollumfängliche Anpassung und Überarbeitung der Prozesse notwendig, die selten problemfrei verläuft und deutliche Auswirkungen auf die IT-Landschaft des Energieversorgungsunternehmens mit sich bringt.

Bei der Umsetzung der WiM handelt es sich teilweise sogar um komplett neue Prozesse und Fristen, was höhere Anforderungen und deutliche Mehraufwände bedeutet. Hierbei reicht Standardsoftware nicht aus. Die Implementierung individueller, neuer Software erfordert wiederum entsprechende Testphasen, damit mögliche auftretende Schwierigkeiten und Probleme identifiziert und behoben werden können. Nur so kann hohe Qualität garantiert werden. Der Aufwand summiert sich. Eine überstürzte Umsetzung ist hier wie in vielen anderen Fällen eher kontraproduktiv.

Externe Hilfe zahlt sich aus
Mit der Beauftragung eines erfahrenen Energiemarktdienstleisters schlagen die Versorgungsunternehmen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Es können nicht nur Fristen eingehalten, sondern vielfach auch Kosten gespart werden. Neben den speziellen Prozesskenntnissen verfügt ein kompetenter Service-Partner über kompatible und leistungsstarke IT-Systeme. Die höchstmögliche Automatisierung der Abläufe führt zu Skaleneffekten, die an den Kunden weitergegeben werden können. Je nach Bedarf übernehmen die Energiemarktdienstleister die Bearbeitung einzelner Teilaufgaben oder kompletter Prozesse. Damit dies so effizient wie möglich erfolgen kann, dürfen jedoch auch sie die wachsenden Veränderungen nicht aus den Augen verlieren.

Es kommt vor allem darauf an, kontinuierlich die Umsetzbarkeit der neuen Vorgaben der Bundesnetzagentur zu hinterfragen. Um ihrer Einschätzung Nachdruck zu verleihen, haben sich verschiedenste Anbieter unter dem Dach des BEMD zusammengetan. Der Bundesverband der Energiemarktdienstleister bündelt die gesamte Expertise der Mitglieder und bezieht Position gegenüber anderen Gremien und Verbänden des Energiemarktes sowie laufenden Entscheidungsverfahren des Gesetzgebers, beispielsweise dem Festlegungsentwurf WiM.

Gleichzeitig stellt der BEMD eine Plattform zur Verfügung, auf der sich die Marktakteure objektiv und unabhängig zu aktuellen Umsetzungsthemen informieren und von der gebündelten Fachkompetenz profitieren können. Mit Johannes Brüssermann als Vorsitzendem des Vorstandes des BEMD konnte somit ein erfahrener Experte für die „Vortagsreihe A: Regulierung des Messwesens: Smart is beautiful?“ am 28. September gewonnen werden. Diese umfasst Beiträge zu Intelligenten Zählern, den Wechselprozessen im Messwesen und Effizienzpotenzialen der Konzerne im Bereich Messwesen.

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Hier können Sie das komplette Programm des 8. Deutschen Regulierungskongresses einsehen.