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26. April 2021

DiSCREET: Datenschutz und Nutzerakzeptanz bei Smart Services im Fokus

Die fortschreitende Digitalisierung bietet Unternehmen die Chance, ihren Kunden auf Basis vor allem personenbezogener Daten Mehrwerte in Form von intelligenten Diensten zur Verfügung zu stellen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Mangelnde Transparenz oder eine zu große Abhängigkeit von Cloud-Diensten bei der Datenverwertung auf Plattformen von Monopolisten haben jedoch die Sorge bei Kunden genährt, dass die Privatsphäre nicht ausreichend respektiert oder Daten zweckentfremdend verarbeitet würden. Das im September 2020 gestartete Verbundvorhaben DiSCREET widmet sich daher bei der Erforschung, Konzeption und Entwicklung einer Smart-Service-Plattform insbesondere den Aspekten informationeller Selbstbestimmung und Akzeptanz auf Verbraucherseite.

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besteht bislang nicht ausgeschöpftes Potenzial darin, das Vertrauen von Nutzern mittels datenschutzzentrierter Lösungen wiederzuerlangen und in Kombination mit attraktiven Angeboten smarter Services neue Marktanteile zu erschließen. „Alternative Konzepte, welche die Balance zwischen datengetriebenen Geschäftsmodellen und dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung des Einzelnen wahren, müssen hierfür neu gedacht und entwickelt werden. Für unser Vorhaben DiSCREET sehen wir uns durch die vor kurzem veröffentlichte Datenstrategie der Bundesregierung, nämlich die ‘innovative und verantwortungsvolle Datennutzung signifikant zu erhöhen‘, einmal mehr bestätigt“, erklärt Lars Quiring, Vorstand der GET AG

„Unser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungsprojekt DiSCREET fokussiert anwendungsbezogen die prototypische Umsetzung von Smart Services, die Personen im Wohnungsbereich digital unterstützen (Smart Living), ergänzt Daniel Sonne, Projektverantwortlicher bei der GET AG. Ein „Digitaler Gesundheitsassistent“ soll potenzielle Notsituationen oder Indizien für Erkrankungen erkennen und diverse Services bereitstellen. Ein „Heimmonitor“ sorgt über die sensorgestützte Zustandsüberwachung des Wohnraums für mehr Sicherheit und Schadensprävention, indem er bei definierten Abweichungen automatisch die Bewohner selbst oder autorisierte Dritte informiert.

GET AG und InfAI erforschen und erproben datenschutzzentrierte Smart-Service-Plattform
Sonne zufolge gelten die im Heimbereich erfassten Daten als besonders schutzbedürftig: Es bedarf technisch integrierter Lösungen zur Datenbereitstellung, zur Datenanalyse über maschinelles Lernen (ML) und automatisierten, autorisierten Datenweitergabe, die den Datenschutz konsequent berücksichtigen, um ausreichend Nutzerakzeptanz sicherzustellen. Auf Basis erprobter Modelle und Anwendungsszenarien sollen aus dem Projekt heraus auch Handlungsempfehlungen zur Gestaltung datenschutzzentrierter Geschäftsmodelle formuliert werden. Als Konsortialführer arbeitet die GET AG bei DiSCREET im partnerschaftlichen Verbund mit dem Institut für Angewandte Informatik (InfAI) an der Universität Leipzig. Die Leipziger Stadtwerke schärfen als assoziierter Partner praxisbezogen die Perspektive von kundenorientierten Dienstleistern aus der Versorgungswirtschaft.