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1. September 2020

SAP-S/4-Hana-Migrationen beschleunigen

Der Bielefelder SAP-Partner Itelligence gab Anfang September eine Partnerschaft mit der mehr als 120 Mitarbeiter starken Walldorfer Natuvion-Gruppe bekannt, um künftig einen neuen, hybriden Migrationsansatz in Richtung S/4 Hana anbieten zu können.

Der sogenannte Allfield-Ansatz von Natuvion hilft Unternehmen aller Branchen, mittels selektiver Datentransition ihre Investitionen in die vorhandenen SAP-Daten und -Prozesse zu nutzen, ohne auf die Innovationen in S/4 Hana zu verzichten.

„Der „Data Conversion Server“

Die Kombination der fachlichen Expertise von Itelligence mit dem „Data Conversion Server“ (DCS) von Natuvion soll eine hochautomatisierte, und damit schnelle, aber trotzdem auch flexible Migration ermöglichen. Die Übertragung der Systemdaten übernimmt eine Engine auf einem vordefinierten Weg zu S/4 Hana. Dieser Weg ist laut Patric Dahse, neben Holger Strotmann Gründer und Geschäftsführer von Natuvion, gangbar, egal, wie groß oder komplex das Projekt ist.

„Mit unser Transformationssoftware DCS können nicht nur SAP-Systeme bzw. -Daten transferiert werden, sondern auch Systeme, Datenmodelle und Daten von zum Beispiel Microsoft-, Salesforce-, Oracle- oder IBM-Systemen“, erklärte Natuvions Marketing-Managerin Ramona Patruno auf Anfrage von DV-Dialog. „Dabei können die Daten direkt per DB-Connect, API oder per Dateischnittstelle gelesen, gestaged und anschließend transformiert werden. Insbesondere in den heutigen modernen IT-Architekturen müssen die Daten der Legacy-Landschaften nicht mehr nur in eine Single-Vendor-Plattform migriert werden. Vielmehr müssen sie in eine hybride Multi-Vendor-Cloud und/oder On-Premises-Landschaft integriert werden. Unser Anspruch ist es, zusammen mit Itelligence eine Transformationslösung ohne Medienbrüche für den gesamten ETL/ELT-Prozess zu liefern.“

Extract, Transform, Load

ETL steht dabei für „Extract, Transform, Load“. Dabei bezeichnet Extract die Verbindung zu den Quellen, Transform die Aufbereitung der extrahierten Daten sowie Load die Überführung in das Zielsystem. Beim ELT-Prozess werden die Daten aus der Quelle extrahiert und direkt geladen; die eigentliche Transformation erfolgt anschließend im Zielsystem. ELT kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn „Big Data“ in ein hoch performantes Zielsystem gebracht werden sollen.

Norbert Rotter, Vorstandsvorsitzender der Itelligence AG, will den Kunden mit diesem neuen Migrationsansatz „verschiedene Optionen für einen kostengünstigen, nicht disruptiven Umstieg“ auf S/4 Hana auch jenseits der bekannten Greenfield- und Brownfield-Ansätze anbieten. SAP empfiehlt zwar die Neuimplementierung (Greenfield-Ansatz); vielen IT-Chefs ist diese Herangehensweise zu riskant; sie bevorzugen eine schrittweise Implementierungsmethode, die auch hilft, die bereits getätigten Investitionen in das ERP-System zu sichern (Brownfield-Ansatz) und bewährte Prozesse beizubehalten.

Neben der vollständigen Green- oder Brownfield-Migration gibt es auch noch den Ansatz einer Systemkonversion, bei der auf vorhandene Elemente der SAP-Umgebung ebenso aufgebaut wird wie auf Anwendungsprogramme, die mit Lieferanten- und Partnersystemen verbunden sind.

Anders geht die 2014 gegründete Natuvion GmbH mit der Transition-Engine und ihrer „Cutover App“ vor, die laut Dahse entscheidend dazu beiträgt, die Ausfallzeiten beim Go-Live bei nahe null zu halten. Das Tool verfolge sowohl Projektteam-Aufgaben als auch System- und technische Aktivitäten. Die App unterstützt so die Projektausführung durch sekundengenaues Workflow-Management in Echtzeit und stellt für die unterschiedlichen Projektrollen und Verantwortlichkeiten ein Monitoring-Dashboard zur Verfügung. Sie wurde im Rahmen eines Co-Innovationsprojekts mit SAP entwickelt.

Künftig soll das Serviceteam von Itelligence diese Tools bei der selektiven Datenübertragung in die S/4-Hana-Umgebung einsetzen. Natuvion soll diese Experten schulen. Itelligence ist ein Unternehmen des japanischen Konzerns NTT Data und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 28 Ländern. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 1,040 Mrd. Euro.