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16. Mai 2017

BEMD auf Sitzung „AG intelligente Netze und Zähler" des BMWI am 3. Mai 2017 in Berlin

Auf der Sitzung der Arbeitsgruppe des BMWi intelligente Netze und Zähler – in der es im wesentlichen um die Themen 14a EnWG-Konzept, Fragen zur Umsetzung des GDEW und die Begleitung der BSI-Roadmap ging – wurde der BEMD durch Herrn Schulz (regio iT) vertreten.

Vortrag (bne): „Netzintegration von Elektromobilität“ von Herrn Dr. Schirmer (ubitricity)

Herr Dr. Schirmer stellte den Zugang zu 14a-Tarifen mit Elektroautos vor. Hierbei wurden die zwei Situationen „E-Auto als Teil der Kundenanlage“ und „E-Auto als separater Marktteilnehmer“ beschrieben und gegenübergestellt. Der erste Fall ist aus Sicht des Referenten mit der heutigen Smart-Meter-Gateway-Technologie abbildbar, da der Betreiber des Elektroautos und der Letztverbraucher der Kundenanlage identisch sind. Im zweiten Fall geht es im Wesentlichen darum, dass sich der Betreiber des Elektroautos und Letztverbraucher der Kundenanlage unterscheiden (z.B. Laden beim Arbeitgeber). Für diesen Anwendungsfall fehlt dem heutigen Smart-Meter-Gateway noch die Möglichkeit von Transaktionsstempeln. Hierfür sind Weiterentwicklungen und Ergänzungen der Smart-Meter-Gateway-Technologie erforderlich.

Herr Dr. Schirmer erklärte, dass die Netzintegration von Elektromobilität von vier wesentlichen Anforderungen abhängt und dass diese heute noch nicht gesamthaft über bestehende Gateway-Architekturen darstellbar sind:

  • Eichrechtskonforme Abrechnung von Ladevorgängen
  • Energiemarktintegration der Elektrobatterie
  • Datensicherheit zum Schutz der Infrastruktur
  • Datenschutz des E-Mobilisten

Diskussion zum Vortrag (bne): „Netzintegration von Elektromobilität“ von Herrn Dr. Schirmer (ubitricity)

Kernthema der offenen Diskussion war eine mögliche Förderung der Elektromobilität und welche Anreize dem E-Mobilisten geschaffen werden können. Was für Anreize sind neben einer Netzentgeltreduzierung für E-Mobilisten möglich? Es wurde auch darüber diskutiert, dass die E-Mobilisten nicht zu Lasten der Energiearmut gefördert werden sollten.

Vortrag (AGORA, ECOFYS): „Smart-Meter-Design in deutschen Verteilnetzen“ von Frau Dr. Ropenus (AGORA) und Herrn Dr. Nabe (ECOFYS)

Dem Vortrag liegt die Annahme zu Grunde, dass Netzengpässe bereits in mehreren Regionen in Deutschland zur Normalität gehören. Nach einer grundsätzlichen Einführung in die Smart-Market-Thematik, wurden verschiedene Modelle und Koordinationsprinzipien vorgestellt, mit denen in einer „gelben“-Ampelphase Maßnahmen ergriffen werden können, die den Übergang zu einer „roten“-Ampelphase auf Basis einer marktorientierten Lösung verhindern. Bei den unterschiedlichen Modellen wurden unter anderem Lösungsansätze für den Sekundär-, Regelenergie- und Intradaymarkt vorgestellt und die Organisation einer Flexibilitätsplattform beschrieben.

Diskussion zu Vortrag (AGORA, ECOFYS): „Smart-Meter-Design in deutschen Verteilnetzen“ von Frau Dr. Ropenus (AGORA) und Herrn Dr. Nabe (ECOFYS)

Herr Kleemann erklärte, dass die Notwendigkeit einer Smart-Market-Lösung in der Existenz von Netzengpässen begründet ist und stellte die verschiedenen Einflussmöglichkeiten und Mechanismen aus dem Vortrag zur Diskussion. Ebenso sieht das BMWi neue Betätigungsfelder im Energiemarkt (z.B. für Lieferanten).

Vortrag und Diskussion (dena/BET): „Netzflexstudie“ von Herrn Dr. Seidl (dena) und Herrn Dr. Zander (BET)

In dem Vortrag wurden die Ergebnisse der Netzflexstudie beschrieben und auf einzelne Multi-Use-Ansätze näher eingegangen (z.B. auf den Einfluss der Elektromobilität auf die Netzstabilität). Herr Dr. Zander hat im Rahmen der regulatorischen Analyse und Empfehlung zur Weiterentwicklung mögliche Werkzeuge zur Auflösung von Konfliktsituationen dargestellt. Als ein wichtiges Instrument beschreibt er die differenzierte Bewertung von Netzanschlüssen beim Erwerb, in dem z.B. über eine Einmalzahlung der Nutzer entscheiden kann, ob der Anschluss zur „unbedingten Netznutzung“ oder zur „netzdienlichen Nutzung“ verwenden werden kann.

In der Diskussion wurden die Flexibilitätsbewirtschaftung aus netzdienlicher und marktorientierter Sicht besprochen und näher betrachtet. Die zusätzlichen Kosten, die zur Umsetzung der zukünftigen Aufgaben (z.B. Betriebskosten für Aggregations- und Koordinationsfunktion oder Systemkosten) anfallen werden, wurden in der Studie nicht berücksichtigt, da diese bei dem zukünftig zu erwarteten Massenprozess vernachlässigt werden können.